Bildung für nachhaltige Entwicklung
Was ist BNE und was hat die Waldpädagogik damit zu tun?
„Der wichtigste nachwachsende Rohstoff ist der vernünftige Mensch selbst “ (Markl 2008).
Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung muss es daher sein, möglichst viele Menschen mit dieser Kompetenz auszustatten. Nur ein Mensch, der das Bewusstsein und Verständnis für nachhaltige Entwicklung in Verbindung mit einer hohen persönlichen Relevanz der Nachhaltigkeitsthemen entwickeln kann, ist in der Lage, diese Kompetenz auch in Handlungen zu übertragen.
BNE schlägt die Brücke zwischen dem Verständnis der Nachhaltigkeit im Bereich der Forstwirtschaft und dem gesellschaftlichen Verständnis von nachhaltiger Entwicklung. In diesem Sinne sind der Wald, die Waldpädagogik und die Bildung für nachhaltige Entwicklung auf verschiedenen Wegen mit einander verbunden.
Das Landeszentrum Wald und seine waldpädagogischen Einrichtungen sind dabei ein wichtiger und glaubwürdiger Kooperationspartner für die Umsetzung einer waldbezogenen Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Das Thema Wald ist dabei kein Holzweg sondern steht wie kein zweites Thema für Perspektivenvielfalt. Diese Vielfalt können Sie in Form von Projekttagen, Exkursionen, Klassenfahrten und Erlebnisführungen in den Jugendwaldheimen oder in der Ausstellung „Streitfall Wald“ im Haus des Waldes entdecken und erleben.
Der Wald ist ökologisch, ökonomisch aber auch kulturell und sozial ein zentraler Bestandteil der Gesellschaft und damit ein idealer Ort für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Das Thema Wald bietet einen Alltagsweltbezug, ermöglicht Handlungsfähigkeit und Teilhabe. Er stärkt die eigene Selbstwirksamkeit, rückt das Thema Generationengerechtigkeit ins Zentrum und bietet eine Zusammenführung unterschiedlicher Perspektiven sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene.
Die Vermittlung von Gestaltungskompetenz ist ein wesentliches Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gestaltungskompetenz ist die Fähigkeit, Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können.
(de Haan 2006, S.5)
Damit dieses Ziel greifbarer wird setzt es sich aus insgesamt 12 Teilkompetenzen zusammen:
- Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
- Vorausschauend Entwicklungen analysieren und beurteilen können
- Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
- Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können
- Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
- Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen
- An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
- Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden
- die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
- Vorstellung von Gerechtigkeit als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
- Selbstständig planen und handeln können
- Empathie für andere zeigen können