Das Thema Naturschutz im Wald steht immer mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Der gesetzliche Auftrag an die Waldbesitzenden bzw. -bewirtschaftenden ist komplex.

So sind auf der gesamten Waldfläche naturschutzrechtliche Belange zu beachten. Beispielsweise stehen die in Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat (FFH)- Richtlinie aufgeführten Arten und ihre Lebensstätten europaweit in ihrem gesamten natürlichen Verbreitungsgebiet unter strengem Schutz.   

Im Privat- und Körperschaftswald Sachsen-Anhalt sind in 11 Kategorien fast 300.000 ha naturschutzrechtlich geschützte Gebiete ausgewiesen. Bereinigt um die räumlichen Überlagerungen auf derselben Fläche betrifft die Unterschutzstellung insgesamt knapp 166.000 ha.  

Eine besondere Rolle für die Erhaltung der biologischen Vielfalt kommt dem europäischen Schutzgebietsnetz NATURA 2000 zu. Dieses Netzwerk nimmt erstmals die natürlichen Lebensräume mit ihren charakteristischen Arten europaweit in den Blick. 13 Lebensraumtypen (LRT) von gemeinschaftlicher Bedeutung kommen in unseren Wäldern vor. Drei dieser Wald-LRT sind aufgrund ihrer Bedrohung prioritär (*) zu schützen.  

Wichtige Hilfestellung für die Waldbewirtschaftung unter naturschutzfachlichen Aspekten bietet der vom Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt hierzu herausgegebene und für den Landeswald verbindliche Leitfaden. Zur Orientierung hinsichtlich der Verträglichkeit forstwirtschaftlicher Maßnahmen in Natura 2000-Gebieten haben die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaften Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) und Forst (FCK) gemeinsame Empfehlungen herausgegeben und eine abgestimmte Checkliste für die Erheblichkeitsabschätzung von Plänen und Projekten entwickelt.

Das Land Sachsen-Anhalt fördert den Schutz der biologischen Vielfalt im Privat- und Körperschaftswald mit seiner Richtlinie Waldumweltumweltmaßnahmen. Weitere Unterstützung bzw. eine ergänzende Honorierung ihrer freiwilligen Biodiversitätsmaßnahmen können Waldbesitzende im Rahmen des neuen Bundesprogramms Klimaangepasstes Waldmanagement erhalten.