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Waldbehandlung

FRIEDRICH WILHELM LEOPOLD PFEIL (1860) forderte bereits eine Kartierung der verschiedenen Böden und ihrer Ertragsfähigkeit als Grundlage für die Wirtschaftsführung. Er wies intensiv auf die Bedeutung des Standortes für den Waldbau hin, da die Verschiedenheiten des Standortes es verbieten, allgemeine Waldbauregeln aufzustellen und dass Regeln daher nur für jeden Standort und jede Holzart gesondert zu erfassen sind. DENGLER (1944) bezeichnet PFEIL auch als den eigentlichen Schöpfer des Gedankens vom „eisernen Gesetz des Örtlichen“.
Der Zweck jeder Waldbewirtschaftung ist die dem gegebenen Standort entsprechende nachhaltig höchstmögliche und hochwertige  Erzeugung des Rohstoffes Holz  unter Erhaltung und Verbesserung bestehender und sich entwickelnder Waldfunktionen.
Anfang des 20. Jahrhunderts stellte ALFRED MÖLLER (1922) sein Buch „Der Dauerwaldgedanke“, inspiriert durch Bärenthoren, vor. Sein ursprünglich theoretisches Konzept wurde, trotz sich veränderter Rahmenbedingungen, vielfach in der Praxis von der Etablierung einer „naturgemäßen Waldwirtschaft“ in Versuchsrevieren des Staatswaldes, über die „Einzelstammnutzung“ und „Vorratspflege“ von Waldbesitzern bis hin zur Festschreibung „naturnaher“ oder „ ökogerechter“ Waldbaugrundsätze in den Landesforstverwaltungen gewandelt und erprobt. Mittlerweile sind sie inhaltlich fester Bestandteil in vielen Waldbaustrategien.
So ist auch in LEITLINIE Wald die Abkehr vom Prinzip des schlagweisen Hochwaldes zum System des schlagfreien Hochwaldes postuliert, das langfristig zum Dauerwald führt. Dabei ist der Dauerwald als eine schlagfreie Art der Waldbewirtschaftung anzusehen, bei der die Holzernte einzelbaum-, trupp-, gruppen-oder horstweise erfolgt, wenn die zu nutzenden Bäume die gewünschte Zielstärke erreicht haben. Dabei vermeidet die Dauerwaldbewirtschaftung Freiflächen und erfüllt nicht nur auf jeder Waldfläche die Nachhaltigkeit der Holzproduktion, sondern ist bei mosaikartiger Mischung der unterschiedlichen Dauerwaldformen und –stadien nachhaltig im umfassenden Sinne.
Die unter diesem Punkt zusammengefasste Informationen und Datengrundlagen sollen diesen Prozess unterstützen und Hilfestellung bei der Umsetzung für die weitere und nachhaltige Entwicklung des Waldes im Land Sachsen-Anhalt geben.